EntGerm Nr. 178
Dicyphus errans
(Wolff, 1804)
Besondere Merkmale:
Die Färbung variiert von hellgelb über grau bis dunkelbraun; spärlich behaart;
1. Fühlerglied schwarz bis schwarzbraun, an beiden Rändern hellgelb; die restlichen Glieder in variierenden Brauntönen;
Kopf mit zwei schwarzen Streifen, die oft zusammenfließen;
Pronotum mit großen, in der Mitte aneinander stoßende Schwielen; oft schwarz mit heller Mittellinie;
Scutellum dunkel mit zwei keilförmigen hellen Flecken;
Deckflügel schwarz behaart, fast durchscheinend und mitunter fein dunkel punktiert;
Corium distal und die Spitze des Cuneus breit dunkel;
Beine hellgelb; Femora dicht behaart und schwarz gefleckt, die Tibien mit recht langen schwarzen Dornen
Körperlänge 4,5-5,4 mm
Lebensraum:
Dicyphus errans besiedelt diverse Offenlandstandorte (auch in Stadtgebieten) und ist mitunter in Gewächshäusern zu finden. Diese Art lebt an unterschiedlichen Kräutern, wie z.B. Weidenröschen (Epilobium). Storchschnabelgewächse (Geranium), Brennnessel (Urticae), Königskerze (Verbascum) etc.
Biologie und Lebensweise:
Bei nicht zu kühler Witterung werden zwei Generationen im Jahr durchlaufen.
Imagines, vermutlich nur befruchtete Weibchen, überwintern unter Verbascum-Rosetten.
Die Eier werden in die Stängel oder das Blattgewebe gelegt. Die ersten Larven entwickeln sich im Juni und Juli, die Larven der zweiten Generation sind im August und September zu finden. Die neuen
Imagines sind bis tief in den Winter hinein aktiv.
Dicyphus errans ist bei warmer Witterung sehr flugaktiv und fliegt auch künstliche Lichtquellen an.
Nahrung:
Es wird eine großes Spektrum an Nahrungspflanzen aus den unterschiedlichsten Familien besucht, worunter sich auch einige Kulturpflanzen befinden.
Bevorzugt werden Pflanzen mit klebrigen Drüsenhaaren. Aufgrund der Vielzahl von Nahrungspflanzen, ist Dicyphus errans oft im Verein mit anderen Dicyphus-Arten zu finden.
Neben dem Besaugen diverser Nahrungspflanzen werden auch kleinere Arthropoden (Milben, Blattläuse etc.) angestochen.
Verbreitung in D/Welt:
Vom Mittelmeerraum (ohne Nordafrika) über Mitteleuropa bis nach Südskandinavien zu finden. Im Osten bis in den Kaukasus verbreitet.
In Deutschland überall vorkommend, im Norddeutschen Tiefland nur vereinzelt zu finden.
Verbreitung in NRW:
Dazu liegen mir keine Angaben vor.
Benutzte Literatur:
STICHEL, W. (1955-1962): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wanzen.
STRAUß, G. (2010): CORISA Wanzenabbildungen. – CD-ROM
WACHMANN, E.; MELBER, A.; DECKERT, J. (2004 – 2012): Wanzen, Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz. - Bd. 2, Goecke & Evers
WAGNER, E. (1952): Blindwanzen oder Miriden. – Die Tierwelt Deutschlands 41. Teil, Gustav Fischer Verlag