EntGerm Nr. 155
Tingis cardui
(Linnaeus, 1758)
Besondere Merkmale:
Oval; weißlich-graubraun; fein grau behaart; Fühler dunkelbraun oder schwarz, das 3. Glied gelbbraun; Kopf dunkelbraun oder schwarz;
Pronotalfläche mit drei schwarzgefleckten Kielen; Saum des Pronotums mit 2-3 Maschenreihen; Randfeld der Halbdecken mit 3 Maschenreihen und mehreren schwarzen Queradern; Corium schwarz gefleckt;
Femora schwarz, distal gelbbraun; Tibien und Tarsen gelbbraun;
Körperlänge 3,1-3,8 mm
Lebensraum:
Tingis cardui lebt an Cirsium-Arten (Kratzdisteln), vor allem an C. vulgare und C.palustre, seltener an Carduus-Arten.
Biologie und Lebensweise:
Nach der Überwinterung in der Bodenstreu klettern die Imagines auf die Nahrungspflanzen, wonach manche Tiere auf dem Luftwege neue Pflanzen besiedeln. Nach Kopula und Eiablage in das Pflanzengewebe findet man ab Juni die ersten Larven, ältere Exemplare zwischen den Stacheln der Außenseite der Blüte.
Ab Juli/August erscheinen die neuen Imagines, die sich bald auf die Suche nach einem Überwinterungsquatier machen.
Nahrung:
Tingis cardui besaugt das Pflanzengewebe der Wirtspflanzen.
Verbreitung in D/Welt:
Verbreitet in ganz Europa ohne den hohen Norden.
Von Nordafrika bis in den Nahen Osten und über Russland und den Kaukasus bis Nordchina zu finden.
In Deutschland überall zu finden und die häufigste Tingis-Art.
Verbreitung in NRW:
Tingis cardui ist in NRW überall zu finden.
Benutzte Literatur:
STICHEL, W. (1955-1962): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wanzen.
WACHMANN, E.; MELBER, A.; DECKERT, J. (2004 – 2012): Wanzen, Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz. - Bd. 1, Goecke & Evers
WAGNER, E. (1967): Wanzen oder Heteropteren (II. Cimicomorpha) . – Die Tierwelt Deutschlands 55. Teil, Gustav Fischer Verlag