EntGerm Nr. 461
Plagiognathus arbustorum
(Fabricius, 1794)
Besondere Merkmale:
Länglich; Färbung sehr veränderlich von schwarz bis braun und weißlichgelb; dicht schwarz behaart;
1. und 2. Fühlerglied schwarz, 3. und 4. Glied hell;
Beine hell; Femora schwarz punktiert; Tibien proximal schwarz und schwarz bedornt;
deutlichstes Erkennungsmerkmal sind die schwarzen Säume an Vorder- und Hinterrand der Schenkel;
Körpergröße 3,6-4,5 mm
Lebensraum:
Plagiognathus arbustorum besiedelt mäßig trockene bis feuchte Standorte.
Bevorzugt werden schattige und pflanzenreiche Biotope mit nährstoffreichen Böden, z.B. Ruderalflächen und auch Salzstellen.
Dort vorwiegend in der Krautschicht zu finden; scheinbar besteht eine Vorliebe für Urtica (Brennnessel), was aber auf die Dominanz dieser Pflanze an vielen Standorten zurückzuführen sein könnte.
Fehlend an sauren und nährstoffarmen Stellen, z.B. Mooren und Heiden.
Biologie und Lebensweise:
Eier überwintern, ebenso an geeigneten Standorten scheinbar Imagines einer im Vorjahr erschienen zweiten Generation.
Die neuen Imagines sind ab der ersten Junihälfte anzutreffen und bis in den Oktober hinein zu finden. Ob es sich bei diesen späten Funden eventuell um eine zweite Generation handelt ist nicht geklärt.
Die Eier werden in die Stängel der Wirtspflanze abgelegt, wobei der Stechrüssel zum Vorbohren eines Lochs für den Legebohrer verwendet wird.
Nahrung:
Plagiognathus arbustorum besaugt die Blüten und unreifen Früchte der Wirtspflanzen, daneben werden auch Blattläuse angestochen und Honigtau wird aufgenommen.
Verbreitung in D/Welt:
Verbreitet in ganz Europa, im Osten über Sibirien bis Innerasien zu finden.
Nach Nordamerika eingeschleppt.
In Deutschland überall zu finden und meist häufig.
Verbreitung in NRW:
Plagiognathus arbustorum ist in NRW über vertreten und zählt mit zu den häufigsten Wanzenarten.
Benutzte Literatur:
STICHEL, W. (1925-1938): Illustrierte Bestimmungstabellen der deutschen Wanzen
WACHMANN, E.; MELBER, A.; DECKERT, J. (2004 – 2012): Wanzen, Neubearbeitung der Wanzen Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz. - Bd. 2, Goecke & Evers
WAGNER, E. (1952): Blindwanzen oder Miriden. – Die Tierwelt Deutschlands 41. Teil, Gustav Fischer Verlag
WAGNER, E. (1959): Heteroptera Hemiptera. - In: Brohmer, P., Ehrmann, P. & Ulmer, G. (Hrsg.): Die Tierwelt Mitteleuropas. IV, 3 (Xa), 173 S., Leipzig